Das neue Nothing Phone (2): Lohnt es sich?

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Hendrik

Vor Kurzem hat die noch recht unbekannte Marke Nothing Phone sein neues Smartphone präsentiert. Wir stellen euch das neue Nothing Phone (2) vor und geben eine Einschätzung ab, ob sich der Kauf des Gerätes mit den auffälligen LEDs auf der Rückseite lohnt. 

Das neue Nothing Phone (2): Lohnt es sich?

Das Unternehmen Nothing wurde erst im Jahr 2020 in London gegründet und sucht sich dementsprechend noch seinen Platz im umkämpften Smartphone-Markt. Das 2022 vorgestellte Nothing Phone (1) wurde bislang 750.000 mal verkauft und taucht in Absatz-Rankings daher nur in der Rubrik "Sonstige" neben den Platzhirschen Samsung, Apple oder Xiaomi auf.

Gründer Carl Pei sieht das Nothing Phone dennoch ganz optimistisch als das neue iPhone und setzt bei der Verbreitung des Smartphones vorwiegend auf eine besondere Art des Marketings. Wir schauen uns an, ob die erfolgten Maßnahmen bereits Früchte tragen und ob sich das Nothing Phone - und vor allem das neue Nohting Phone (2) - tatsächlich dauerhaft am Markt etablieren kann. 

Nothing Phone (2): Design erregt im Netz viel Aufmerksamkeit

Die Strategie des Unternehmens sieht folgendermaßen aus: Bereits lange im Vorfeld der offiziellen Präsentation wurde versucht, mit gezielten Werbemaßnahmen viel Aufmerksamkeit auf das noch nicht veröffentlichte Smartphone zu lenken. Potenzielle Käufer sollten neugierig gemacht werden, allerdings stieg gleichzeitig auch die Erwartungshaltung an den Hersteller, der bislang noch keine nennenswerte Erfolge feiern konnte.

Auffälligstes Merkmal und mitunter auch ein Grund, warum Käufer bislang zum Nothing Phone griffen, dürfte das auffällige Design sein. Auf der Rückseite befindet sich hinter transparentem Glas das sogenannte "Glyph-Interface".

Die dort platzierten LED-Streifen sind nicht nur ein optischer Hingucker sondern können auch zu unterschiedlichen Mustern kombiniert werden, um Aktionen wie Anrufe, Nachrichten oder Kalendereintragungen zu signalisieren. Im Vergleich zum Nothing Phone (1) wurde die Anzahl der verbauten LEDs nochmals erhöht, um weitere Anwendungsmöglichkeiten zu schaffen. 

Auch Drittanbieter erhalten Zugriff auf die LED-Anzeige, um beispielsweise den Status einer Lieferung anzuzeigen. Bislang nutzt lediglich Uber die optische Anzeige, um den Verlauf der Fahrt zu dokumentieren. 

Vorderseite erinnert an iPhone-Design

Mit Blick auf die Vorderseite des Nothing Phone (2) kommen Erinnerungen an das Design des iPhones hoch. Das verbaute 6,7" OLED-Display bietet mit seiner Bildwiederholrate von bis 120 Hz eine super Schärfe und flüssige Darstellung von Inhalten. Im Vergleich zu anderen Anbietern müssen Kunden in dieser Hinsicht schon mal keine Abstriche in Kauf nehmen. Auf eine Always-On-Funktion hat Nothing allerdings verzichtet.

Sobald das Display aktiviert ist, fällt bereits die nächste Besonderheit ins Auge. Das auf Android 13 basierende Nothing OS 2 wurde mit einer optischen Hülle ummantelt, die richtig gut platziert aussieht. Tatsächlich setzt Nothing auf ein komplett schwarz-weißes Design, bei dem auch die einzelnen App-Icons entsprechend dargestellt werden. In Kombination mit den grob gepixelten Schriften ergibt dies ein stimmiges Gesamtbild. 

Starker Prozessor und nur leicht verbesserte Kameratechnik

Angetrieben wird das Nothing Phone (2) von einem Qualcomm Snapdragon 8+ Gen1, der sich bereits in vielen hochpreisigen Modellen anderer Hersteller beweisen konnte. Die Performance wird als sehr gut eingestuft, selbst aufwendige 3D-Spiele werden flüssig dargestellt. Hinsichtlich der verbauten Kamera hat Nothing jedoch keine Experimente gewagt und die Technik aus der Generation nur an einigen Stellen nachgebessert. 

Die Frontkamera löst nun mit 32 statt 16 Megapixeln aus. Auf der Rückseite befinden sich nach wie vor ein Weitwinkel- und ein Ultraweitwinkelobjektiv, beide mit jeweils 50 Megapixeln ausgestattet. Einen erweiterten optischen Zoom durch Teleobjektiv gibt es nicht. Die Qualität der Fotos wird in entsprechenden Tests als gut eingestuft, jedoch nur so lange man sich im Bereich des zweifach optischen Zooms befindet. 

Videos können in 4K-Qualität mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Allerdings sollte man auch hier vermeiden, über den optischen Zoom hinauszugehen, denn dann kann es spürbar wackelig werden. 

Verbesserter Akku mit Schnellladefunktion

Im Vergleich zum Vorgängermodell hat Nothing beim Akku nochmal eine Schippe draufgelegt. Die Leistung der Batterie wird mit 4.700 mAh angegeben, womit sich das Smartphone entspannt durch den Tag manövrieren lässt. Je nach Nutzung (Helligkeit, Bildwiederholrate und Anwendungsbereiche) kann der Saft naturgemäß deutlich schneller entladen werden. Das mit USB-C ausgestattete Nothing Phone (2) wird innerhalb einer Stunde komplett aufgeladen. Ein Netzteil ist im Lieferumfang jedoch wie mittlerweile üblich nicht mehr dabei. 

Weitere Ausstattungsmerkmale:

  • WiFi 6
  • 5G
  • NFC
  • Bluetooth 5.3
  • Staub- und Spritzwasserschutz nach IP54-Standard
  • Fingerabdrucksensor (Gesichtserkennung fehlt)

Fazit

Das Nothing Phone (2) ist ein interessantes Smartphone und durchaus eine Erfahrung wert. Die auf der Rückseite verbauten LEDs dürften jedoch eher schön anzusehen sein als dass sie tatsächlich einen Mehrwert im Alltag bieten. Die Standardkonfiguration des Nothing Phone (2) mit 256 GB kostet 649 € was einer Preissteigerung im Vergleich zum ersten Modell in Höhe von annähernd 200 € entspricht. 

Sollen es dagegen 512 GB Speicher sein (ein SD-Slot zur Erweiterung des Speichers fehlt), steigt der Preis sogar auf 799 €. Dafür erhalten Kunden eine leicht verbesserte Kamera, einen leistungsfähigeren Chip sowie ein interessantes Design inklusive gut durchdachtem Interface. Wer mal etwas anderes wagen will und ein zudem optisch ansprechendes Smartphone sein Eigen nennen möchte, dürfte mit dem Neuling gut beraten sein. Es gibt jedoch vergleichbare Modelle mit ähnlicher Ausstattung, für die deutlich weniger Geld verlangt wird. 

Über Deinhandy gibt es das Nothing Phone (2) momentan zum Einmalpreis von 129,95 € inklusive Handyvertrag von Vodafone mit Allnet-Flat und 20 GB Daten für 29,99 € monatlich. Das Gerät wird ab dem 21. Juli ausgeliefert. 

1 Kommentar

kommen Erinnerungen an das Design des iPhones hoch

Ja rechteckig hochkant, Bildschirm über die Fläche. Sehr ungewöhnlich, und erinnert …….ach..

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